Das war die Saison 2022/23 in der Credit Suisse Super League
BSC Young Boys wird Schweizer Fussballmeister
Credit Suisse Super League Top Scorer: Jean-Pierre Nsame
Das war die Saison 2022/23 in der dieci Challenge League
dieci Challenge League Top Scorer: Teddy Okou und Brighton Labeau
Dank insgesamt über 2,7 Millionen Stadionbesuchen verzeichnete die Swiss Football League (SFL) in der vergangenen Spielzeit das grösste Publikumsinteresse in der langen Geschichte des Schweizer Klubfussballs. Ein Rekord als Krönung einer Ära: Ab der Saison 2023/24 beginnt eine neue Zeitrechnung mit 12 Klubs und einem neuen Modus in der Credit Suisse Super League (CSSL). Zugleich hat die SFL mit der Umsetzung der Strategie 2023–2027 das Fundament für den nachhaltigen Erfolg des Klubfussballs gelegt.
Gemeinsam mit Moderator Mämä Sykora blicken Philipp Studhalter (Präsident des Komitees) und Claudius Schäfer (CEO) auf die Saison 2022/23 der Swiss Football League (SFL) zurück.
Stand 30.6.2023
Claudius Schäfer
CEO
Oliver Wirz
COO/CFO, Deputy CEO
Frank Schaffner
Chief Digital Officer
Adrian Knup
Chief Sports Officer
Marc Juillerat
Chief Legal Officer
Philippe Guggisberg
Chief Communications Officer
Im Mai 2022 hatten die Klubs der SFL die Aufstockung der CSSL auf die Saison 2023/24 hin von 10 auf 12 Klubs beschlossen und einem dreistufigen Modus mit Entscheidungsspielen zugestimmt. Nach zahlreichen Diskussionen und eingehenden Analysen kamen die 20 Klubvertreter am 11. November 2022 an der ordentlichen Generalversammlung in Bern auf diesen Entscheid zurück und beschlossen, noch vor der ersten Austragung eine Anpassung vorzunehmen. Sie sprachen sich für den Antrag aus, die Meisterschaft der CSSL nach schottischem Vorbild auszutragen, und folgten damit mit 12 zu 8 Stimmen einem Antrag des FC Zürich.
Somit treten künftig die 12 Klubs in einer ersten Phase drei Mal gegeneinander an (33 Runden). Danach wird die Tabelle in der Mitte geteilt und die Teams auf den Rängen 1–6 und 7–12 bestreiten in einer zweiten Phase ein weiteres Spiel gegeneinander (5 Runden). Nach 38 Runden stehen der Meister (Rang 1), die qualifizierten Klubs für die europäischen Wettbewerbe (abhängig von der Position im UEFA-Ranking), der Teilnehmer der Barrage (Rang 11) gegen den 2. der dieci Challenge League (DCL) und der direkte Absteiger in die zweithöchste Liga fest. Am Modus der DCL gibt es keine Änderungen.
Weitere Informationen zum neuen Modus der CSSL
An der Generalversammlung der SFL vom 11. November 2022 wurde den Klubvertretern die finale Version der Strategie für den Zeitraum 2023 bis 2027 präsentiert. Das Dokument war in einem mehrmonatigen Prozess zusammen mit Experten des UEFA Grow Programms durch Exponenten des Komitees, aus den Klubs, der Fachgruppen und durch die operative Leitung der SFL erarbeitet worden.
Bei der Erarbeitung wurde in einem ersten Schritt jedes Thema mit einem Bezug zum Schweizer Fussball behandelt. Danach wurden die unterschiedlichen Themen priorisiert und gebündelt. Daraus entstand ein «Line-Up» mit den elf strategischen Handlungsfeldern für die nächsten fünf Jahre. Für jeden der elf Bereiche wurden übergeordnete Ziele und eine Reihe konkreter Massnahmen formuliert.
Zum Abschluss des Prozesses wurden für die SFL eine Vision, eine Mission und die vier zentralen Werte «Begeisterung», «Glaubwürdigkeit», «Innovation» und «Teamspirit» entwickelt. Das Strategiepapier bildet die gemeinsame Basis für alle Klubs und die Grundlage für die Entwicklung der SFL mit einem messbaren Fünfjahresplan bis 2027.
Weitere Informationen zur SFL-Strategie 2023–2027
Mit einem Total von 2’370’901 Eintritten stellten die 10 Klubs der Credit Suisse Super League (CSSL) in der Saison 2022/23 einen absoluten Bestwert für die höchste Liga im Schweizer Fussball auf. Der Schnitt von 13’172 für die 180 Meisterschaftsspiele lag weit über dem bisherigen Rekord von 12’253 Fans pro Partie aus der Saison 2011/12.
Auch in der dieci Challenge League (DCL) war der Publikumsaufmarsch mit 420’547 oder 2’336 Fans pro Spiel auf einem sehr hohen Niveau. Einzig in der Saison 2016/17, als der FC Zürich in der zweithöchsten Liga spielte, wurde mit 2’806 Fans ein höherer Wert erreicht.
Gesamthaft verzeichneten die 20 SFL-Klubs damit den Rekordwert von 2’791’448 Eintritten für die 360 Spiele, was einem Durchschnitt von 7’754 Fans entspricht. Die bisherige Rekordmarke wurde in der Saison 2012/13 mit 6’736 Eintritten verzeichnet. In jeder Begegnung wurde dieser Wert in der abgeschlossenen Saison 2022/23 im Durchschnitt nochmals um über 1’000 Fans übertroffen!
Auf Klubstufe konnte auch der BSC Young Boys einen neuen Bestwert vermelden. Der Schweizer Meister 2023 übertraf mit gesamthaft 523’751 Eintritten bei den Heimspielen einer ganzen Saison den bisherigen Rekordwert des FC Basel 1893 aus der Saison 2012/13 mit 522’653 hauchdünn. Das ergibt einen Durchschnitt von 29’097 Fans pro Spiel. Weil in der Saison 2011/12 nur 17 Heimspiele ausgetragen wurden (Konkurs von Neuchâtel Xamax) bleibt dieser Rekord mit 29’775 Fans pro Spiel beim FCB.
Zum historischen Rekord in der Saison 2022/23 trugen auch die anderen CSSL-Vertreter kräftig bei. 9 von 10 Klubs zählten mehr Fans als in der Vorsaison, von einem Plus von 418 Eintritten pro Spiel beim FC Lugano bis zu einer Steigerung von 4’276 bei YB. Nicht weniger als 23 Partien der höchsten Liga waren ausverkauft – 12 in Winterthur, 9 in Bern und 2 in St. Gallen.
Den höchsten Wert in der DCL erreichte der Aufsteiger FC Lausanne-Sport mit durchschnittlich 4’983 Fans an jedem Heimspiel und einem ausverkauften Spiel (12’034 Fans) gegen Mitaufsteiger Yverdon Sport FC. Auch der FC Aarau (4’085), Neuchâtel Xamax FCS (3’256) und der FC Thun (3’079) durften über 3000 Fans pro Partie begrüssen.
Als Erstinstanz erteilte die Lizenzkommission 19 von 20 Klubs der SFL (einzig der AC Bellinzona wurde die Spielberechtigung aus finanziellen und rechtlichen Gründen verweigert) und 2 Aspiranten aus der Promotion League (Etoile Carouge FC und FC Rapperswil-Jona) die Spielberechtigung für die kommende Saison. Den vier Promotion-League-Klubs FC Baden 1897, FC Breitenrain, SC Brühl SG und FC Stade Nyonnais wurde die Lizenz erstinstanzlich verweigert.
Die Rekursinstanz für Lizenzen erteilte schliesslich auch Bellinzona, Baden und Nyon die erforderliche Spiellizenz für die Saison 2023/24 in der DCL. Brühl dagegen erfüllte die Anforderungen nicht und durfte nicht aufsteigen; Breitenrain verzichtete auf den Gang in die zweite Instanz.
Anlässlich der Swiss Football Night wurden in einer gemeinsamen Veranstaltung des Schweizerischen Fussballverbandes (SFV) und der SFL im Casino Bern die besten Schweizer Fussballerinnen und Fussballer des Kalenderjahres 2022 ausgezeichnet.
Zum besten Spieler des Jahres aus dem Schweizer Männer-Nationalteam («Credit Suisse Male National Player 2022») wurde Granit Xhaka gewählt. Die Offensivspielerin Ramona Bachmann holte sich den Titel «Credit Suisse Female National Player 2022». In der Schweizer Meisterschaft überragte ein Spieler alle anderen: Fabian Rieder gewann die Titel als «Credit Suisse Super League Player 2022» und «Credit Suisse Youngster 2022». Brighton Labeau, der Publikumsliebling des FC Lausanne-Sport, wurde zum «dieci Challenge League Player 2022» gewählt. In der AXA Women’s Super League hiess die Überfliegerin des Jahres Fabienne Humm.
Die SFL hat in enger Zusammenarbeit mit dem Ressort Spitzenschiedsrichter des Schweizerischen Fussballverbandes (SFV) entschieden, ab der Saison 2023/24 in der CSSL die kalibrierte Abseitslinie einzuführen.
In der fünften Saison mit dem Video Assistant Referee (VAR) erfährt das System auf einheitlichen Wunsch der Klubs eine technische Aufrüstung. Ab der Saison 2023/24 erhält der VAR bei den zukünftig 228 Spielen der CSSL die zusätzliche Möglichkeit, bei strittigen Abseitsentscheiden eine kalibrierte Linie zu ziehen.
Damit die kalibrierte Abseitslinie zuverlässig eingesetzt werden kann, wird ab Saisonstart 2023/24 vor jeder Partie der höchsten Liga mit total 28 vordefinierten Zoom-Einstellungen aus drei verschiedenen Kamera-Positionen (Sechzehnmeterraum links und rechts sowie Führungskamera) eine elektronische Kalibrierung des Spielfelds vorgenommen. Eine Software kann dadurch die genauen Koordinaten des Spielfelds errechnen. Entscheidend für den fehlerfreien Einsatz der Software und die saubere Ermittlung des Referenzpunkts sind sauber gezogene weisse Spielfeldlinien, die aus dem relevanten Kamerawinkel deutlich erkennbar sind.
Bei der Verwendung der kalibrierten Abseitslinie wird mittels dreidimensional gezogener Linie der «visuelle Kontaktpunkt» ermittelt, der aufzeigt, ob bei Ballabgabe die Schulter, das Knie oder ein anderes Körperteil jenes Spielers, der näher am gegnerischen Tor postiert ist, eine Offsideposition offenbart – oder eben nicht. Die Grafiken sind so aufbereitet, dass grundsätzlich zwei verschiedenfarbige Linien zu sehen sind: eine für den verteidigenden, eine für den angreifenden Spieler. Falls beide auf (fast) gleicher Höhe stehen, werden die Linien aufeinandergelegt, der Offside-Entscheid gemäss UEFA-Richtlinien («attacking advantage») im Zweifelsfall für den angreifenden Spieler ausgelegt.
Im Strategie-Line-up der SFL für den Zeitraum 2023–2027 nehmen die Bereiche Digitalisierung & Innovation sowie Club Services eine zentrale Rolle ein. Das Ziel in diesen Bereichen ist es einerseits, die eigenen SFL-Plattformen zu modernisieren, andererseits den Austausch mit den Klubs zu vertiefen, Wissen auszutauschen, Synergien und Skaleneffekte zu nutzen und am Ende Kosten zu sparen. Unter der Federführung von Frank Schaffner, Chief Digital Officer der SFL, wurden im ersten Halbjahr 2023 gleich mehrere zentrale Digitalprojekte angeschoben: Im Bereich der Datenerhebung und -verwertung für alle Plattformen arbeitet die SFL neu mit der Firma Opta StatsPerform zusammen. Mit dem neuen digitalen Archiv stellte die Firma Scoreplay.io eine moderne Plattform für die Verwaltung und Verteilung der gesamten Bewegtbilder beider Ligen auf die Beine. Und schliesslich musste der Webauftritt von sfl.ch aufgrund der Modusanpassung und der neuen Datenquelle von Opta neu aufgesetzt werden, wofür die Firma Origins Digital verantwortlich war. Von allen drei Projekten profitieren die Klubs direkt, indem sie Leistungen und Services beziehen können.
Mit dem gleichen Anspruch, für die Klubs über eine zentrale Lösung einen Mehrwert zu schaffen, entschied sich die SFL im Bereich der Medienarbeit, ab der Saison 2023/24 ein zentralisiertes Akkreditierungssystem einzuführen. Somit können professionelle Medienschaffende und Mitarbeitende der Broadcast-Partner über ein einheitliches System mit einem einzigen Login bei allen Klubs Akkreditierungen für die einzelnen Meisterschaftsspiele beantragen, die direkt vom jeweiligen Heimklub freigeschaltet werden. Ebenfalls im Bereich Kommunikation der SFL ist zu erwähnen, dass die SFL ihre Social-Media-Kanäle ab dem 1. Juli 2023 neu von der Agentur Newsroom Communication aus Bern betreuen lässt.
In der Nacht auf den 6. Februar 2023 erschütterten mehrere Erdbeben die syrisch-türkische Grenzregion. Gegen 60’000 Menschen starben und mehr als 125’000 wurden verletzt. Die SFL liess es bei dieser humanitären Katastrophe nicht bei einer Gedenkminute bewenden, sondern organisierte zusätzlich ein breit abgestütztes Projekt für Hilfe und Unterstützung. Sie rief anlässlich der Spielrunde vom 24. bis 26. Februar 2023 zu einer nationalen Spendenaktion für UNICEF, dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, auf, das sich weltweit für notleidende Kinder einsetzt.
Die Spendenaktion wurde von allen SFL-Klubs, den Liga-Partnern Credit Suisse, Swisscom und dieci sowie TV-Partner blue Sport unterstützt. Während die Spieler vor Spielbeginn mit einer Gedenkminute ihre Verbundenheit zeigten, stellten die Partner während der Partien einen Teil ihrer vertraglich zugesicherten Zeit auf den LED-Banden zur Verfügung und unterstützten die Aktion auf allen Kommunikationskanälen, um die Fans zum Spenden aufzurufen.
Im Auftrag der zuständigen Bewilligungsbehörden und der SFL klärte ein interdisziplinäres Projektteam die Voraussetzungen für die Einführung von personalisierten Tickets und weitere Massnahmen zur Vermeidung von Gewalt im Umfeld von Spielen ab.
Der im März 2023 präsentierte Bericht kam zum Schluss, dass die Einführung von personalisierten Tickets technisch und bei freiwilliger Einführung durch die Klubs auch rechtlich möglich ist. Bei einer behördlichen Anordnung verlangt das Verhältnismässigkeitsprinzip allerdings, dass vorher mildere Mittel zur Erkennung von Gewalttätern in den Stadien ausgeschöpft worden sind. Auch die notwendige Speicherung von Personendaten müsste entweder freiwillig durch die Klubs erfolgen oder sich auf eine noch zu schaffende Rechtsgrundlage stützen. Für einen automatisierten Abgleich mit der Hoogan-Datenbank beim Ticketverkauf wäre die Schaffung einer Grundlage im Bundesrecht notwendig. Das Projektteam zog die Schlussfolgerung, dass Handlungsbedarf zur Minimierung von Fanausschreitungen besteht und verhältnismässige und zielgerichtete Massnahmen ergriffen werden sollten. Es erachtet insbesondere deeskalierende und kooperative Ansätze für erfolgversprechend. Die Identifikation von Gewalttätern und die Strafverfolgung seien ebenso wichtig und sollten durch technische Massnahmen unterstützt werden. Die Einführung von personalisierten Tickets oder personalisierten Zutrittskontrollen, die Schliessung oder Verkleinerung von Gastsektoren oder strikte Vorgaben zur An- und Abreise sollten mit Rücksicht auf das Verhältnismässigkeitsprinzip in Erwägung gezogen werden, wenn die anderen Massnahmen nicht greifen.
Daraus leitete das Projektteam die Feststellung ab, dass die Klubs, die Liga und die Behörden gemeinsamen Handlungsspielraum zur Umsetzung der jeweils sinnvollen Massnahmen haben. In Betracht gezogen werden solle die Festlegung eines kaskadenartigen Modells, das die schrittweise Ergreifung strengerer Massnahmen und als ultima ratio die Einführung von personalisierten Tickets vorsieht, wenn die milderen Massnahmen keine Verbesserung der Sicherheitslage bringen. Dieses Vorgehen wahrt die rechtlich gebotene Verhältnismässigkeit, schafft Transparenz und nimmt die Fans in die Mitverantwortung.
Bewilligungsbehörden und SFL beschlossen, das erwähnte Kaskadenmodell unter Einbezug aller Anspruchsgruppen in den nächsten Monaten zu konkretisieren, mit dem Ziel, möglichst an allen Austragungsorten dieselben Spielregeln im Umgang mit Ausschreitungen einzuführen. Auf Seite der SFL soll die Einführung von sogenannten Stadionallianzen vorangetrieben werden, ein institutionalisierter Austausch zwischen allen Anspruchsgruppen an jedem Standort, mit verbindlichen Absprachen aller Beteiligter zu Abläufen und Massnahmen. Auf Behördenseite sind Abklärungen zum datenschutzrechtlichen Handlungsbedarf im Bereich des personalisierten Tickets zu treffen. Schliesslich soll mit dem nun erprobten gemeinschaftlichen Ansatz eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe unter Einbezug der SBB in einem eigenen Projekt die Problematik auf den Anreisewegen analysieren und Lösungsvorschläge erarbeiten. Die konzeptionellen Arbeiten in diesen vier Teilprojekten sollen bis Ende 2023 abgeschlossen sein.
Auch im Jahr 2022 durften der SFV und die SFL Schweizer Lotteriegelder entgegennehmen. Anlässlich des Länderspiels der UEFA Nations League zwischen der Schweiz und der Tschechischen Republik in St. Gallen übergab Bernhard Koch, Präsident der Sport-Toto-Gesellschaft (STG), den symbolischen Check in der Rekordhöhe von 6’084’003 Franken an die beiden Präsidenten Dominique Blanc (SFV) und Philipp Studhalter (SFL).
Neben dem Schweizer Fussball unterstützt die 1938 gegründete Sport-Toto-Gesellschaft auch Swiss Olympic, das Schweizer Eishockey und die Schweizer Sporthilfe mit namhaften jährlichen Beträgen. Zusätzlich stehen den Kantonen jedes Jahr dank den Lotterie-Fonds mehr als 100 Millionen Franken für den Aufbau und Unterhalt der Sport-Infrastruktur sowie für die Förderung des Breitensports zur Verfügung.
Die SFL ist mit dem Athletes Network eine Verbandspartnerschaft eingegangen. Gemeinsam sollen für die Spieler nachhaltige Projekte für den herausfordernden Übergang von der aktiven Karriere in den nächsten Lebensabschnitt entwickelt werden. Das Athletes Network fungiert als Schnittstelle zwischen Sportlerinnen und Sportlern aus dem Leistungs- und Spitzensport, die ihre Erfahrungen aus ihrer Karriere in der Nachsportkarriere einsetzen wollen, und Unternehmen, die zukünftige Mitarbeitende mit der Mentalität aus dem Spitzensport integrieren wollen. Die SFL unterstützt mit der vereinbarten Kooperation diesen ideellen Zweck des Athletes Network und erhofft sich Unterstützung für die Athleten aus den beiden höchsten Ligen bei der Herausforderung, in der Wirtschaft Fuss zu fassen und sich persönlich weiterzuentwickeln, um ihre Nachsportkarriere erfolgreich zu gestalten. Über die Verbandspartnerschaft erhalten die Spieler aus den SFL-Klubs einen vereinfachten Zugang zu den Projekten und Angeboten des Athletes Network.
Seit der Saison 2021/22 ist die Dieci AG die Titelsponsorin und Namensgeberin der Challenge League. Das Gastrounternehmen mit dem grössten Pizzakurierdienst der Schweiz verlängerte sein Engagement um weitere zwei Jahre bis zur Saison 2024/25.
Ebenfalls seit der Saison 2020/21 spielen alle Klubs der SFL mit dem offiziellen Matchball von Molten. Der Dreijahresvertrag mit dem japanischen Ballhersteller wurde vorzeitig um eine Saison verlängert und läuft bis Ende der Spielzeit 2023/24.
Mit dem führenden Schweizer Haustechnik-Spezialist Meier Tobler (LED Advertising Partner CSSL) und der Dextra Rechtsschutz AG (Partnerin der SFV-Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter) unterstützen zudem zwei neue Partner künftig den Schweizer Fussball.
Am 29. Juni 2022 fand im OYM in Cham der erste gemeinsame Workshop der SFL und der Universität Zürich zum Thema «Concussion Management» statt. Die Ärzte der SFL-Klubs und der Schweizer Nati lernten in Theorie und Praxis den richtigen Umgang mit Kopfverletzungen zum Schutz der Spieler.
Unter der Leitung von Dr. med. Nina Feddermann von der Sportneurowissenschaft der Universität Zürich nahmen die Teamärzte aus den Klubs sowie der Schweiz A- und U21-Nationalmannschaften am leitliniengestützten, praktischen Unterricht über ein standardisiertes Vorgehen nach Gehirnerschütterungen und anderen Kopfverletzungen teil.
Das Ziel ist es, den Ärzten die erforderlichen Instrumente in die Hand zu geben, damit die Spieler bestmöglich geschützt werden und anhaltende Symptome und Langzeitfolgen von Kopfverletzungen verhindert werden können.
Um diese sehr herausfordernde Thematik anzugehen, stimmten die Klubs in einem weiteren Schritt anlässlich der Generalversammlung vom 11. November 2022 dem Antrag zu, prä-saisonale Basis-Untersuchungen verbindlich in die Lizenzierungsbestimmungen aufzunehmen. Diese Untersuchungen beinhalten verschiedene klinische und / oder apparativ gestützte Tests, wodurch die bei einer Kopfverletzung beteiligten verschiedener Hirnfunktionen (wie Symptome, Balance, Koordination, Augenbewegungen, Kognition) erfasst werden.
Bei der Erstuntersuchung einer akuten Kopfverletzung (im Hinblick auf die Entscheidung «Remove from Play») und bei der Entscheidung «Return to MatchPlay» ist zu identifizieren, ob bei dem betroffenen Spieler eine Abweichung vom «Normalzustand» besteht. Da bei vielen Funktionen interindividuelle und sportspezifische Unterschiede bestehen, helfen die Ergebnisse der Basis-Untersuchung und somit der Vergleich «vorher-nachher» in dieser Beurteilung.
Am 5. September 2022 fand im Hotel Schweizerhof in Luzern der 6. Networking Day der SFL statt. Wiederum trafen sich über 100 Teilnehmende aus den Bereichen Sicherheit und Prävention der Klubs und von Behördenseite zum aktiven Austausch zu wichtigen Themen. Die Teilnehmenden konnten neben neuen Kontakten auch viele hilfreiche Informationen mit nach Hause nehmen. Der SFL als Veranstalterin gelang es, den einen oder anderen Denkanstoss zu lancieren.
Anlässlich der SFL-Generalversammlung vom 11. November 2022 stimmten die Klubdelegierten über einen Antrag der Klubs FC Winterthur, FC Vaduz und FC Wil 1900 auf Anpassungen der Stadionanforderungen für die Teilnahme an der Meisterschaft der CSSL ab.
Sie folgten den Vorschlägen mehrheitlich und beschlossen damit folgende Anpassungen an den Stadionkatalogen:
An der gleichen Versammlung wurde der damalige Präsident des FC Aarau, Philipp Bonorand, als DCL-Vertreter und Nachfolger von Werner Baumgartner, der aufgrund des Abstiegs des SC Kriens in die Promotion League zurücktreten musste, ins 9-köpfige Komitee der SFL gewählt.
Die Erneuerungswahlen des Gremiums finden anlässlich der ordentlichen Generalsversammlung im November 2023 statt.
Mit Adrian Knup (Chief Sports Officer, Mitglied der Geschäftsleitung) und Dominique Huber (Head of Safety & Security) haben sich zwei langjährige Mitarbeiter entschieden, ihre Tätigkeit bei der SFL per Ende September 2023 zu beenden.
Adrian Knup stiess im September 2017 zur Liga und war das Bindeglied zu den sportlichen Führungen der Klubs, aber auch zum SFV und dort im Besonderen zum Ressort Nachwuchsförderung sowie zum Schiedsrichterdepartement. Zusätzlich bekleidete der Chief Sports Officer seit 2019 das Amt des Delegierten der U21-Nationalmannschaft und prägte diese vor allem mit Spielern aus den SFL-Klubs zusammengesetzte Nationalmannschaft entscheidend mit. Nun hat sich Adrian Knup entschieden, eine neue berufliche Herausforderung zu suchen.
Dominique Huber begann seine Tätigkeit für die SFL und den SFV im Jahr 2013. Mit grossem Engagement setzte er sich als in seiner Rolle als Sicherheitsverantwortlicher für friedliche Spiele ein und suchte in diesem anspruchsvollen Bereich im ständigen Dialog mit allen Beteiligten nach Lösungen und Verbesserungen. Nach zehn Jahren will Dominique Huber nun kürzertreten und seine Aufgaben bei der SFL abgeben.
Die SFL dankt Adrian Knup und Dominique Huber herzlich für ihre grosse Arbeit für den Schweizer Fussball und wünscht beiden alles Gute für die berufliche Zukunft.
Einen weiteren Wechsel gab es im Geschäftsjahr 2022/23 in der leitenden Position im Bereich Administration / HR & Finance. Im Sommer 2022 übernahm Oliver Wirz diese Funktion von Fabian Zulliger, der sich entschieden hatte, sein Mandat abzugeben. Ebenfalls zu Beginn der Saison besetzten Alessio Marra (Product Owner Digital Ecosystem) und Romina Vogel (Administration) die beiden letzten vakanten Stellen.
Im Rahmen der Umsetzung der Strategie 2023–2027 befasste sich die Geschäftsleitung der SFL zudem damit, die Organisation auf die definierten strategischen Handlungsfelder auszurichten. Die SFL-Geschäftsstelle wird seit Februar 2023 vom CEO und fünf Geschäftsleitungsmitgliedern geführt, die folgende Bereiche verantworten: Communications, Digitalisation, Sport & Competition, Administration / HR & Finance sowie Legal, Licensing & Security. Gesamthaft sind aktuell 18 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der SFL beschäftigt.