Jahresbericht 2019 ⁄ 20

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Finanzbericht 2019/20

Finanzieller Lagebericht Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage der Swiss Football League

Die ordentliche Betriebsrechnung der Saison 2019/20 weist bei CHF 42’487’592 Einnahmen und CHF 42’482’592 Ausgaben einen Einnahmenüberschuss von CHF 5’000 aus. Dank Minderaufwänden von CHF 934’909 und Mehrerträgen von CHF 592’976 musste der budgetierte Beitrag aus dem Nationalmannschaftsfonds von CHF 1’527’885 nicht in Anspruch genommen werden. Die Ausschüttung an die Klubs liegt um CHF 37’643 höher als budgetiert. In der Erfolgsrechnung wird speziell auf Budgetposten eingegangen, die eine deutliche Abweichung aufweisen.

ANCILLO CANEPAFinanzchef der Swiss Football League
und Mitglied des Komitees

 

AUFWAND
PERSONALAUFWAND
Der Personalaufwand fiel gegenüber dem Voranschlag um CHF 287’883 tiefer aus. Bei den Salären ergab sich eine Besserstellung von CHF 233’413. Diese Kosteneinsparungen erfolgten aufgrund eines Verzichts auf die Auszahlung einer Gratifikation für das Personal der SFL-Geschäftsstelle und aufgrund der Tatsache, dass einzelne Personen nicht oder nur teilweise ersetzt wurden.

Für die Monate März bis Mai 2020 erhielt die SFL von der Arbeitslosenkasse des Kantons Bern Kurzarbeitsentschädigungen in der Höhe von CHF 84’161. Tiefere Spesenvergütungen (–CHF 31’172), darunter die Reduktion der Anzahl Geschäftsfahrzeuge (–CHF 12’370), und tiefere Beiträge im Sozialversicherungsbereich (–CHF 21’325) als Folge der Einsparung bei den Salären entlasteten den gesamten Personalaufwand wesentlich.

AUFWAND KOMMISSIONEN, KONFERENZEN
Aufgrund der Covid-19-Pandemie wurde im Frühling 2020 nur ein vereinfachtes Lizenzierungsverfahren durchgeführt. Dies führte zu wesentlichen Kosteneinsparungen. Weitere Einsparungen ergaben sich im Bereich der Generalversammlungen und der reduzierten Behördentätigkeit. Die Kosten fielen insgesamt um CHF 153’587 tiefer aus als budgetiert.

AUFWAND MARKETING, PRESSE, PR
Der Gesamtbetrag im Bereich Aufwand Marketing, Presse, PR fiel um CHF 358’496 tiefer aus als budgetiert. Die Kosteneinsparungen ergaben sich vorwiegend aus den Positionen Branding (–CHF 78’964), Hospitality (–CHF 64’869), Kommunikation (–CHF 156’815) und CSR (–CHF 32’310).

JURISTISCHE ARBEITEN
Die juristischen Arbeiten und die Prozess- und Rekurskosten fielen gegenüber dem Budget um CHF 47’467 höher aus. Sämtliche Ausgaben beziehen sich auf den Bereich der juristischen Arbeiten, da in der Saison 2019/20 keine Prozess- und Rekurskosten angefallen sind. Auslöser für den Grossteil der juristischen Arbeiten waren die nötigen Abklärungen und Rechtsberatungen im Frühling 2020 bezüglich der Weiterführung und Beendigung der Meisterschaft 2019/20 aufgrund des Rechtsbegehrens der Olympique des Alpes SA an die Wettbewerbskommission (WEKO).

GESCHENKE, REPRÄSENTATIONEN
Im Bereich Geschenke, Repräsentationen fielen die Gesamtkosten um CHF 42’797 tiefer aus als budgetiert. Kosteneinsparungen erfolgten unter Geschenken für Meister (–CHF 26’322) und Anschaffung von Geschenkartikeln (–CHF 14’840). Bei den Geschenken wurde auf die Erstellung eines Pokal-Replikats verzichtet. Bei der Anschaffung von Geschenkartikeln wurde im Frühling 2020 aufgrund der unsicheren Situation und der Frage, ob die Meisterschaften zu Ende gespielt werden können, ein Ausgabestopp verfügt.

ENTSCHÄDIGUNGEN AUS URHEBERRECHTEN
Die Auszahlungen aus Urheberrechten TV und Marketing ergaben gegenüber dem Budget einen Minderaufwand von CHF 48’000. Weil einzelne Klubs der BCL die technischen Vorgaben teilweise nicht erfüllten (Zusammensetzung Trainerstaff), wurden die Entschädigungen tiefer als budgetiert ausbezahlt (–CHF 45’000).

AUFWAND SPIELBETRIEB
Da die Kosten für die Spielanalyse (–CHF 59’910) wesentlich tiefer als budgetiert erfolgten und auch im Bereich Spielbetrieb (–CHF 10’603) und Stadioninspektionen (–CHF 7’920) Kosteneinsparungen erzielt wurden, fiel der Aufwand Spielbetrieb CHF 78’933 besser aus als veranschlagt.

ABSCHREIBUNGEN
Die Abschreibungen fielen um CHF 28’610 höher aus als budgetiert. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass bei den Abschreibungen im Bereich Informatik ein höherer Abschreibungssatz als in den Vorjahren zur Anwendung kam.

ertrag
BEITRÄGE
Um einen ausgeglichenen Haushalt sicherstellen zu können, wurde im Voranschlag ein Beitrag aus dem Nationalmannschaftsfonds von CHF 1’527’885 vorgesehen. Dank Minderaufwänden und Mehrerträgen konnte auf diesen Beitrag zu Gunsten der ordentlichen Betriebsrechnung verzichtet werden. Die Erträge bei den Beiträgen fielen somit um CHF 1’527’885 tiefer aus als budgetiert.

GEBÜHREN
Höheren Busseneinnahmen aus Schiedsrichter-Entscheiden (+CHF 51’630) standen tiefere Einnahmen aus Bussen aus Behörden-Entscheiden (–CHF 96’050) gegenüber. Dank eines um CHF 180’000 tieferen Beitrags in den Sicherheitsfonds fiel der Ertrag um insgesamt CHF 135’580 besser aus als budgetiert.

DIVERSE EINNAHMEN
Der Mehrertrag aus den diversen Einnahmen betrug gegenüber dem Voranschlag CHF 401’474. Zu dieser Besserstellung trugen höhere Einnahmen aus dem Beitrag der UEFA für die Lizenzierung (+CHF 14’615) und den übrigen Erträgen (+CHF 88’928), der höhere Beitrag des FC Vaduz / LFV (+CHF 159’309) sowie höhere Netto-Erträge (Vergleich mit Firma Profile Partners) im Bereich der Urheberrechte TV und Marketing (+CHF 138’622) bei.

FINANZIELLE SITUATION
Die Swiss Football League befindet sich weiterhin in einer komfortablen finanziellen Situation. Auch für die Saison 2019/20 konnte die Liga aufgrund der höheren Einnahmen und aufgrund tieferer Kosten eine höher als budgetierte (CHF 500’000) zusätzliche Vergütung an die Klubs vornehmen. Diese Ausschüttung belief sich auf CHF 537’642 (+CHF 37’642).

Aus dem Nationalmannschaftsfonds wurde den Klubs ein Überschuss von CHF 2’700’000 ausgeschüttet.

Die Finanzlage der Swiss Football League kann weiterhin als sehr stabil bezeichnet werden. Das Eigenkapital beträgt neu CHF 634’377 (Vorjahr: CHF 629’377), die Liquidität per Bilanzstichtag beläuft sich auf CHF 12’416’796.

MITARBEITENDE DER SWISS FOOTBALL LEAGUE
Zum Ende des Berichtsjahres am 30. Juni 2020 beschäftigte die SFL 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (im Vorjahr: 16). Im Durchschnitt über die gesamte Saison 2019/20 gesehen wies die Liga 16,1 Vollzeitstellen aus (im Vorjahr: 15,5).

DURCHFÜHRUNG EINER RISIKOBEURTEILUNG
Das Risikomanagement ist ein wesentlicher Bestandteil jeder Geschäftstätigkeit. Durch die Identifikation, Analyse, Steuerung und Überwachung sollen wesentliche Risiken erkannt beziehungsweise soweit wie möglich minimiert werden.

Das Riskmanagement der Swiss Football League umfasst interne wie auch externe Faktoren (u.a. nationale und internationale Entwicklung im Profifussball, Beurteilung des Unternehmensumfeldes). In die Risikobeurteilung miteinbezogen werden auch die gemäss OR ermittelten Finanzdaten sowie die Risikokennzahlen basierend auf den regulatorischen Anforderungen.

Das interne Kontrollsystem (IKS) wird regelmässig durch die Geschäftsleitung und die Revisionsgesellschaft überprüft.

AUSBLICK (ZUKUNFTSAUSSICHTEN)
Erwartete Entwicklung und Ausblick bis im Sommer 2021
Im Juni 2016 hatte das Komitee der SFL neue Verträge für die medialen Rechte abgeschlossen. Hierfür wurde in Übereinstimmung mit den wettbewerbsrechtlichen Vorschriften ein umfangreicher Vergabeprozess durchgeführt. Wichtigster Vertragspartner blieb die CT Cinetrade AG, zu deren Unternehmensgruppe u.a. die Teleclub AG, die Betreiberin der Teleclub Pay-TV-Plattform, gehört. Die Vergabe der Rechte erfolgte für vier Jahre, beginnend mit der Saison 2017/18.

Der Erlös aus dem Verkauf der TV- und Marketingrechte für den Zeitraum von 2017/18 bis 2020/21 beläuft sich auf rund CHF 40 Mio. pro Saison. Der Rechnungsabschluss für die Saison 2019/20 erfolgte zum dritten Mal unter den Rahmenbedingungen des laufenden Vierjahresvertrages, der auch für die Saison 2020/21 nochmals die Grundlage für die Einnahmen der SFL bildet.

Die SFL beabsichtigt, ihre weltweiten (d.h. nationalen und internationalen) medialen Rechte ab der Saison 2021/22 in einem offenen, transparenten und diskriminierungsfreien Verfahren zur Ausschreibung zu bringen. Die Ausschreibung bezieht sich auf die audiovisuellen Rechte an allen Spielen der beiden höchsten Spielklassen der SFL (Super League und Challenge League inkl. Barrage) in den Saisons 2021/22 ff. und startete mit dem Versand der Ausschreibungsunterlagen am 14. September 2020.

BUDGET 2020/21
Der Budgetprozess wurde im Hinblick auf die Saison 2020/21 wiederum vorgezogen. Aufgrund der anhaltenden Unsicherheiten durch die Covid-19-Pandemie und um die weitere Entwicklung sowie die daraus resultierenden finanziellen Auswirkungen bestmöglich abschätzen zu können, erfolgt die Genehmigung des Voranschlags 2020/21 jedoch erst an der ordentlichen Generalversammlung vom 20. November 2020.

Die ordentliche Rechnung 2020/21 sieht bei Einnahmen von CHF 42’753’748 und Ausgaben von CHF 42’748’748 einen Gewinn von CHF 5’000 vor. Dabei sind ausserordentliche Vergütungen gemäss Beschluss des SFL-Komitees in der Höhe von CHF 1’158’997 budgetiert.

Das Budget der ausserordentlichen Betriebsrechnung 2020/21 sieht vor, Nachwuchsentschädigungen zu Gunsten der Klubs in der Höhe von CHF 6’195’000 auszuschütten (für Ausbildungslabel CHF 3’810’000, für Footeco CHF 1’385’000 sowie gemäss Effizienzkriterien CHF 1 Mio.).

Der Beitrag der Sport-Toto-Gesellschaft ist mit CHF 2’500’000 vorsichtig budgetiert. Der Beitrag aus dem Ausbildungsfonds, damit eine ausgeglichene Rechnung präsentiert werden kann, beträgt CHF 3’941’000.

Die voraussichtlichen Einnahmen aus der Solidarität UEFA Champions League von CHF 1’000’000 werden ebenfalls über diese Rechnung geführt. Nach der Zuweisung von CHF 700’000 in den Ausbildungsfonds wird der Betrag von CHF 300’000 an diejenigen Klubs der RSL ausgeschüttet, die in der Spielzeit 2019/20 nicht an einer Gruppenphase der UEFA-Wettbewerbe teilgenommen hatten.

 

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