Jahresbericht 2018 ⁄ 19

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Das war die Saison 2018/19 in der Raiffeisen Super League

Raiffeisen Super League Top Scorer: Guillaume Hoarau

Gratulation zum Ersten! YB holt sich den 13. Meistertitel der Klubgeschichte

Ermir Lenjani schiesst für Sion das schnellste Tor der Super-League-Geschichte

Das war die Saison 2018/19 in der Brack.ch Challenge League

Brack.ch Challenge League Top Scorers: Nico Siegrist und Aldin Turkes

Gratulation zum Zweiten: Servette steigt wieder in die Super League auf

Das war die SFL Award Night 2019

Hellmut Krug erklärt den VAR

Jahresrückblick

Bericht der Geschäftsleitung

Die Einführung des Video Assistant Referee (VAR), welche an der ordentlichen Generalversammlung vom 23. November 2018 auf die Saison 2019/20 hin beschlossen wurde, stellte einen Meilenstein der abgelaufenen Spielzeit dar. Einigkeit demonstrierten die SFL-Klubs ebenso hinsichtlich der inakzeptablen Reformvorschläge der UEFA-Klubwettbewerbe sowie während der Themenwoche zum Nationalen Organspenderegister.

 

STELLUNGNAHME GEGEN UEFA-PLÄNE

Im Mai 2019 diskutierten die 20 SFL-Klubs an der ausserordentlichen Generalversammlung über die aktuellen Reformvorschläge für die UEFA-Klubwettbewerbe ab 2024 und sprachen sich unisono für eine Ablehnung der Vorschläge aus. Das von der UEFA vorgeschlagene und von der Europäischen Club-Vereinigung (ECA) unterstützte Konzept hätte nicht akzeptable Auswirkungen auf die SFL sowie ihre Klubs und darf in ihren Augen in dieser Form nicht umgesetzt werden.

Die Klubs sind der festen Überzeugung, dass die sportliche Leistung in den nationalen Meisterschaften das einzige Kriterium für die Qualifikation zu internationalen Klubwettbewerben wie der heutigen UEFA Champions League und der UEFA Europa League sein darf. Weiter dürfen allfällige Veränderung in diesen Wettbewerben den Spielplan der nationalen Meisterschaften nicht gefährden. Die SFL-Klubs sprachen sich vehement gegen die Einführung von zusätzlichen Spieltagen im Vergleich zur aktuellen Situation aus. Im Gegenzug forderten sie die Einführung eines gerechteren Modells für die Verteilung der Erlöse und eine substanzielle Erhöhung der solidarischen Verteilung innerhalb der UEFA-Klubwettbewerbe, um einen ausgewogenen Wettbewerb in der nationalen Meisterschaft sicherzustellen.

 

SFL-THEMENWOCHE 2018: UNTERSTÜTZUNG ORGANSPENDEREGISTER

Mit der Unterstützung von zwölf Profispielern und ihren Klubs half die SFL im Rahmen der alljährlichen CSR-Themenwoche mit, das wichtige gesellschaftliche Thema der Organ- und Gewebespende offen aufzugreifen. Vom 19. bis 28. Oktober 2018 setzte der Fussball mit seiner kommunikativen Kraft die persönliche Auseinandersetzung über eine Spendebereitschaft in Bewegung und unterstützte die Einführung des Nationalen Organspenderegisters.

Die Themenwoche fand zum dritten Mal statt und ist ein Engagement der SFL im Rahmen ihrer Bestrebungen im Bereich der sozialen und gesellschaftlichen Verantwortung.

«Die SFL half mit, das wichtige Thema der Organ- und Gewebespende aufzugreifen.»

12 Profispieler aus den Klubs der SFL stellten sich für die Themenwoche zur Verfügung, darunter Fabian Frei (FC Basel 1893, l.), Cedric Itten (FC St.Gallen 1879, m.) und Sandro Lauper (BSC Young Boys).

In kurzen Video-Botschaften hatten die Fussballspieler in diesem Jahr ihre Fans und Zuschauer dazu aufgerufen, sich über eine Organspende Gedanken zu machen, einen persönlichen Entscheid zu treffen und diesen mit einem Eintrag für oder gegen eine Organ- und Gewebespende im Nationalen Organspenderegister festzuhalten. Ergänzt wurde die Botschaft durch lokale Aktionen an den jeweiligen Heimspielen der beteiligten Klubs. Verschiedene Fachpersonen aus dem Bereich Organ- und Gewebespende waren gemeinsam mit Swisstransplant in den Stadien präsent und beantworteten Fragen der Fans. Zudem wurden Informationen zum neu lancierten Nationalen Organspenderegister zur Verfügung gestellt, in welchem alle Personen ab 16 Jahren aus der Schweiz zukünftig ihren Entscheid für oder gegen eine Organ- und Gewebespende festhalten können. Im ersten Jahr trugen sich bereits 65’774 Personen im Register ein.

EinträgeOrganspenderegister

 

VIDEO ASSISTANT REFEREE

Im Rahmen der ordentlichen Generalversammlung vom 23. November 2018 stimmten die Klubs der Swiss Football League der Einführung des Video Assistant Referee (VAR) in der Raiffeisen Super League ab der Saison 2019/20 definitiv zu. Erste Tests und Schulungen hatten bereits im Oktober 2018 begonnen. Nach diesem Entscheid blieben weniger als acht Monate für die Durchführung der umfangreichen von FIFA und IFAB geforderten Tests.

Ein Schiedsrichter bei seiner neuen Tätigkeit als Video Assistant Referee (VAR) im Video Operation Room (VOR) in Volketswil.

RECHT UND LIZENZEN

Lizenzierungsverfahren 2019/20
Für die Saison 2019/20 erteilte die Lizenzkommission der SFL allen zehn Klubs der Raiffeisen Super League (RSL) in erster Instanz die Spielberechtigung in der höchsten Liga. Auf Stufe der Brack.ch Challenge League (BCL) erhielt der FC Schaffhausen vorerst keine Lizenz und musste nachbessern. Drei von vier Bewerbern aus der Promotion League erhielten die Spielberechtigung für die zweithöchste Liga, einzig das Dossier der AC Bellinzona wurde abgewiesen. Der Klub verzichtete auf den Gang in die zweite Instanz. Der FC Schaffhausen dagegen gelangte an die Rekursinstanz für Lizenzen der SFL, welche den Rekurs guthiess und dem Klub die Lizenz für die Saison 2019/20 in der BCL erteilte. Gleichzeitig mit der Lizenzerteilung bewilligte die SFL auch den Wechsel der Eigentumsverhältnisse beim Klub.

Sechs Spielsperren gegen Daprelà
Der Lugano-Verteidiger Fabio Daprelà war in der 54. Minute der Partie der Raiffeisen Super League vom 23. September 2018 gegen den FC St.Gallen (2:2) mit gestrecktem Bein in den Zweikampf mit Gegenspieler Cedric Itten gestiegen und hatte ihm eine schwere Knieverletzung zugefügt. Die Aktion blieb im Spiel ungeahndet, da weder der Schiedsrichter noch seine Assistenten die Szene gesehen hatten. Die Disziplinarkommission taxierte die Intervention nachträglich und auf der Basis der TV-Bilder als grobes Foulspiel mit einem hohen Grad an Skrupellosigkeit und Brutalität und sperrte Daprelà für sechs Spiele.

SpieleNachträgliche Sperre gegen Fabio Daprelà

 

Spielabbrüche in Sion und Luzern
Im Jahr des ersten Abstiegs aus der höchsten Schweizer Liga seit 70 Jahren sorgten Anhänger des Grasshopper Club Zürich für unschöne Szenen. Gleich zwei Auswärtsspiele des Klubs mussten vom Schiedsrichter vorzeitig abgebrochen werden: am 16. März 2019 in Sion und am 12. Mai 2019 in Luzern. In Sion erfolgte der Abbruch wegen Pyro-Würfen aus dem Gastsektor aufs Spielfeld, in Luzern wegen Anhängern des Gastklubs, die das Spielfeld betraten und die Wiederaufnahme des Spiels verhinderten.

In beiden Fällen kam die Disziplinarkommission in ihrem Urteil zum Schluss, dass die Schuld für den Spielabbruch die Anhänger des Grasshopper Club Zürich traf. Der Klub muss für das Verhalten der ihm zurechenbaren Personen einstehen. Entsprechend wurde GC für beide Vorfälle mit einer Forfait-Niederlage sanktioniert. Zusätzlich büsste die Kommission den Klub im ersten Fall mit einer Busse über CHF 30’000 und ordnete eine Stadionsperre mit zweijähriger Bewährungsfrist an. Diese bedingte Sperre wurde nach dem zweiten Vorfall widerrufen und in eine erneute Busse in der Höhe von CHF 30’000 und zwei Spiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit (letztes Meisterschaftsspiel der Saison 2018/19 und erstes Spiel der Saison 2019/20) umgewandelt. Der Klub akzeptierte den Entscheid in seiner Gesamtheit und verzichtete auf einen Rekurs.

 

MEDIA UND MARKETING

25’648 Fans besuchten im St. Jakob-Park das offizielle Eröffnungsspiel der Saison 2018/19 zwischen dem FC Basel und dem FC St.Gallen (1:2).

Offizielles Eröffnungsspiel
Wie im Vorjahr wurde zum Start in die Saison 2018/19 ein offizielles Eröffnungsspiel ausgetragen. Vor über 25’000 Fans im Basler St. Jakob-Park setzten Juniorenteams aus der ganzen Schweiz vor der Partie zwischen den Traditionsklubs FC Basel 1893 und FC St.Gallen 1879 die zehn Klubs der RSL mit überdimensionalen Klub-Shirts emotional in Szene. Als «Star» des Abends trat der Meisterpokal auf. Die höchste Schweizer Fussballliga startete mit diesem Event zum 122. Mal in Folge ohne Unterbruch in eine nationale Meisterschaft — ein Weltrekord.

AustragungNationale Meisterschaft in der Schweiz in Folge

 

Blind Power
Seit der Saison 2016/17 unterstützen die SFL und Ligapartner Raiffeisen das Projekt Blind Power. Was als Pilotprojekt begann, hat sich etabliert und entwickelt sich stetig weiter. Auf die Saison 2018/19 hin baute Blind Power das Angebot an Livespielen in der RSL, die via Audiodeskription für blinde und sehbehinderte Menschen übertragen werden, weiter aus und deckt neu 4 von 5 Spielen pro Runde live ab. Zudem arbeitet Blind Power weiterhin an einer verzögerungsfreien Übertragungstechnologie für die Zuschauer im Stadion, die das Spiel via Smartphone mitverfolgen. Dazu wurde ein vielversprechendes Pilotprojekt beim FC Thun lanciert. Ziel ist es, alle RSL-Spiele zu übertragen und das Angebot einer audiodeskriptiven Fussballberichterstattung bei den über 325’000 blinden und sehbehinderten Menschen in der Schweiz bekannt zu machen.

Sechste Ausgabe der SFL Award Night
Im Januar 2019 fand zum sechsten Mal die SFL Award Night zur Auszeichnung der Besten der Raiffeisen Super League und der Brack.ch Challenge League des Kalenderjahres 2018 statt. Die wiederum zahlreich anwesende Prominenz aus aktiven Stars und Klubverantwortlichen sowie ehemaligen Spielern und Trainern durfte im KKL in Luzern für einmal in Gala-Uniform glänzen. Ein Bericht und alle Gewinner finden sich hier.

Lancierung SFL Glory
Nach fast zehnjähriger Entwicklungsarbeit zusammen mit dem Fussball-Magazin Zwölf und unterstützt durch Ligasponsor Raiffeisen war es im November 2018 soweit: Die SFL lancierte mit SFL Glory das erste offizielle und frei zugängliche Online-Archiv zum Schweizer Klubfussball, welches alle Spiele der höchsten Liga seit 1933 umfasst. Die Basisversion 1.0 von SFL Glory fokussierte auf die sogenannten Allzeit-Statistiken. Die User haben die Möglichkeit, sich sämtliche Meisterschaftstabellen anzeigen zu lassen und Werte zu Spielern und Trainern abzurufen. Ergänzt werden die Daten mit Storys und Anekdoten aus den verschiedenen Epochen. SFL Glory lädt die Fussballfans zu einer Zeitreise durch die höchste Schweizer Spielklasse seit 1933/34 ein.

«SFL Glory lädt die Fussballfans zu einer Zeitreise durch die höchste Schweizer Spielklasse seit 1933/34 ein.»

YB erhält Replikat für Titel 2018
Damit die Titel-Vitrine des Klubs nach dem Meisterjahr nicht leer bleibt, überreichte die SFL dem BSC Young Boys in dessen Klubmuseum ein Replikat des Pokals für den Meistertitel 2017/18. Während die Original-Trophäe weiterhin als Wanderpokal im Einsatz bleibt, erhält der Schweizer Meister seit 2016 die verkleinerte Nachbildung der Originaltrophäe als bleibende Erinnerung an den Titelgewinn. Die Nachbildung, die rund 20 Zentimeter kleiner ist als das Original, erhält im YB-Museum einen exklusiven Platz neben den Pokalen der Jahre 1911 und 1959, die damals nach drei Titelgewinnen in Folge definitiv in den Besitz der Berner übergegangen waren.

Wanja Greuel (r.), CEO des BSC Young Boys, durfte aus den Händen von SFL-CEO Claudius Schäfer das Replikat für den Meistertitel 2017/18 in Empfang nehmen.

Unterstützung Social Media
Seit Frühling 2019 arbeitet die SFL mit der Agentur ML Marketing zusammen, die sich darauf spezialisiert hat, Unternehmen durch authentisches Storytelling auf den Online-Kanälen und mit einer 24-Stunden-Betreuung dieser Kanäle positiv in der Öffentlichkeit zu positionieren. Die Kooperation hat sich in den ersten Monaten bewährt und die Follower-Zahlen auf den Kanälen in den Sozialen Medien konnten markant gesteigert werden.

 

SPORT UND WETTBEWERBE

Zuschauerzahlen
In der Saison 2018/19 registrierten die 10 Klubs der RSL 2’029’176 Eintritte zu den 180 Partien. Zum vierten Mal in der Geschichte der höchsten Liga wurde damit die Schallmauer von 2 Millionen übertroffen. Die durchschnittliche Zuschauerzahl von 11’273 war der viertbeste Wert seit 2003/04, leicht über dem Wert aus dem Vorjahr (11’181). Klarer Gewinner der Saison war der BSC Young Boys mit einer erneuten Steigerung von 3’778 auf den neuen Klubrekord von 25’751 Fans pro Spiel. Vier Meisterschaftsspiele des neuen und alten Schweizer Meisters waren mit 31’120 verkauften Tickets ausverkauft.

31’120: Das Stade de Suisse Wankdorf in Bern war in der Meistersaison 2018/19 des BSC Young Boys vier Mal ausverkauft.

Die 180 Spiele der BCL besuchten im Durchschnitt 2’159 Fans. Das ist der zweithöchste Wert in der Geschichte der Liga. Einzig in der Saison 2016/17, als der FC Zürich in der zweithöchsten Liga spielte, besuchten mehr Fans die BCL-Partien (2’806).

In der 33. Runde vom 10. Mai 2019 besuchten 20’055 Fans das entscheidende Romand-Derby um den Aufstieg zwischen dem Servette FC und dem FC Lausanne-Sport. Das war die höchste Zuschauerkulisse in der Geschichte der 2003 gegründeten Challenge League. Den bisherigen Rekord hielt der FC St.Gallen mit einer Kulisse von 19’500 Fans beim Aufstieg 2009 gegen den FC Winterthur.

FansDurchschnitt pro Spiel in der Raiffeisen Super League
in der Saison 2018/19

 

Rekorde und Statistiken
Die Super League feierte das 8’000. Tor seit Einführung der Zehnerliga in der Saison 2003/04. Der Jubiläumsschütze war Dejan Sorgic, der am 22. September 2018 in der 79. Minute auf Penalty das 3:0 für den FC Thun gegen den FC Sion erzielte.

In Bezug auf die Saison sicherte sich der BSC Young Boys gleich mehrere Bestmarken in der Geschichte der Zehnerliga: Die Berner kürten sich in der 29. Runde zum frühesten Meister der Geschichte. Kurioserweise feierte YB den Titelgewinn am 13. April 2019 spielfrei, nachdem der erste Verfolger aus Basel gegen GC 0:0 gespielt hatte. Nach 36 Runden resultierten für die Berner auch die meisten Punkte in einer Saison (91), die meisten Tore (99) und die grösste Tordifferenz (+63). Den Rekord für den grössten Vorsprung (20 Punkte) und die Serie von 36 Runden an der Spitze der Tabelle muss sich YB mit dem FC Basel teilen (Saison 2011/12, respektive 2016/17). Saisonübergreifend endete zudem die Rekordserie der Berner, bei welcher sie in 60 Spielen in Folge immer mindestens einen Treffer erzielt hatten (27. August 2017 bis 14. April 2019).

ToreNeuer Saison-Rekordwert, aufgestellt von YB

 

Neben YB stellten auch Sion und GC Rekorde auf. Der Sittener Ermir Lenjani egalisierte am 7. April 2019 gegen den FC Luzern die Bestmarke von zehn Sekunden für den schnellsten Treffer der Super League. Moussa Konaté hatte am 18. März 2015 ebenfalls nach zehn Sekunden getroffen — ebenfalls für den Sion, damals gegen den FC St.Gallen. Der RSL-Absteiger GC liess sich zwei eher negative Rekorde notieren: die Zürcher setzten am meisten verschiedene Spieler ein (40, bisheriger Rekord: 36) und mussten die längste Serie siegloser Spiele während einer Saison hinnehmen (21, Runden 16–36).

Rücktritte von Klublegenden
Am Ende der Saison 2018/19 erklärten fünf der dienstältesten Klublegenden ihren Rücktritt. Mit Nelson Ferreira verlor die Super League gar ihren Rekordspieler: 421 Mal war der Mittelfeldspieler für Thun und Luzern seit 2003/04 zum Einsatz gekommen. Zählt man die 16 Einsätze in der früheren National-Liga A dazu, kommt Ferreira auf 437 Spiele in der höchsten Liga, was ihn in der ewigen Bestenliste von SFL Glory auf den 17. Gesamtrang führt. Mit YB-Captain Steve von Bergen (313 Super League/378 inkl. NLA), dem Luzerner Publikumsliebling Claudio Lustenberger (352), dem FCZ-Urgestein Alain Nef (299/337) und der FCSG-Legende Tranquillo Barnetta (90/121) verabschiedeten sich vier weitere grosse Persönlichkeiten aus dem aktiven Profi-Fussball.

«Am Ende der Saison 2018/19 erklärten fünf der dienstältesten Klublegenden ihren Rücktritt.»

Die 20 Klubs der RSL und BCL setzten in der Saison 2018/19 total 581 Spieler ein. Davon spielten 22 für zwei Klubs, also kamen 559 unterschiedliche Spieler zum Einsatz. Die Zahl liegt im Bereich der Vorjahre (2015/16: 575/534, 2016/17: 582/557, 2017/18: 591/550).

 

Rücktritte von Klublegenden

 

SICHERHEIT UND PRÄVENTION

Treffen mit Frau BR Amherd
Im Frühling 2019 fanden diverse Sitzungen im Bereich Sicherheit rund um die Fussballspiele der SFL statt. Besonders zu erwähnen ist das Treffen der SFV- und SFLSpitzen mit Frau Bundesrätin Viola Amherd. Es handelte sich um ein konstruktives Gespräch bezüglich Fanverhalten rund um Meisterschafts- und Cupspiele in der Schweiz. Die Bundesrätin anerkannte die Anstrengungen und Bemühungen von Verband und Liga hinsichtlich friedlicher Fussballspiele. Der gemeinsame Austausch endete mit der Einigung darauf, dass man die bestehenden Möglichkeiten an Massnahmen noch konsequenter umsetzen müsse (insbesondere die Meldeauflage).

Argumentarium Sicherheit
Im Rahmen der verschiedenen Diskussionen erarbeitete die SFL zuhanden der Klubs ein ausführliches Argumentarium zum Thema Sicherheit. Darin finden sich Aussagen zu den wichtigsten Themenkreisen und eine aktualisierte Übersicht zum Konzept «Good Hosting», welches erfolgreich das Ziel verfolgt, die angespannte Situation rund um die Einlassphasen von Spielen der RSL und BCL zu entschärfen und die Fans als willkommene Gäste zu empfangen.

Networking-Day
Rund 100 Funktionsträger aus den Bereichen Prävention und Sicherheit des Fussballs sowie des Eishockeys trafen sich in Olten zum zweiten «Networking-Day», organisiert von der SFL und der Swiss Ice Hockey Federation (SIHF). Vorträge von hochklassigen Referenten beleuchteten die kontroverse Thematik von verschiedenen Seiten und ermöglichten den Gästen, sich mit unterschiedlichen Sichtweisen und Fachwissen auseinanderzusetzen. Ganz im Sinne des Treffens nutzten Fanverantwortliche, Sicherheitsverantwortliche, Polizei- und Behördenvertreter die Zeit, sich untereinander auszutauschen und noch besser kennenzulernen.

 

ORGANISATION SFL

Der Entscheid zur Einführung des VAR hatte auch Auswirkungen auf organisatorischer Ebene der Liga. So nahmen im Oktober 2018 zwei Projektverantwortliche ihre Arbeit bei der SFL auf. Die Gesamtleitung lag fortan in den Händen des erfahrenen Projektleiters Reto Häuselmann. Die Verantwortung für die Schiedsrichterausbildung wurde in einem Mandatsvertrag dem ehemaligen deutschen Spitzenschiedsrichter Hellmut Krug anvertraut.

Bereits im August 2018 hatte Samuel Bapst im Sekretariat die Arbeiten von Gwendoline Fai übernommen. Im November 2018 startete Barbara Kälberer in die neue Aufgabe als Marketing Managerin; diesen Bereich hatte bis im Sommer Pascal Santi betreut. Und schliesslich ersetzte Jacqueline Diethelm ab Dezember 2018 die langjährige Direktionsassistentin Nadine Burri, die nach 16 Jahren bei der SFL eine neue Herausforderung suchte.

Auf Stufe des Schweizerischen Fussballverbandes (SFV) wurde Claudius Schäfer vom Komitee der Liga für die Wahl als freies Mitglied neben dem Präsidenten Heinrich Schifferle in den Zentralvorstand (ZV) des SFV vorgeschlagen. Der Antrag war erfolgreich und der CEO der SFL wurde vorerst bis zur SFV-Delegiertenversammlung und dann im Mai 2019 für die Amtsperiode von zwei Jahren zum Nachfolger des zurückgetretenen Bernhard Heusler in den ZV gewählt.

Im Hinblick auf die Qualifikationsphase für die Europameisterschaft 2021, die im Herbst 2019 startete, übernahm Adrian Knup bereits ab Januar 2019 von Jean-Claude Donzé das Amt des sportlichen Verantwortlichen für das Schweizer U21-Nationalteam. Knup ist seit September 2017 als Chief Sports Officer bei der SFL angestellt und führt die Bereiche Sport, Wettbewerbe, Forschung und Entwicklung und betreut diverse Schnittstellen zum SFV in den Bereichen Nachwuchs, Schiedsrichter und Frauenspitzenfussball.

 

ENTSCHEIDE DER GENERALVERSAMMLUNG

Ordentliche GV vom 23. November 2018
Die Vertreter der 20 Klubs der SFL stimmten der Einführung des Video Assistant Referee in der Raiffeisen Super League ab der Saison 2019/20 zu. Weiter waren reglementarische Präzisierungen im Hinblick auf die wiedereingeführten Barragespiele, in Bezug auf die Lizenzierung, die medizinische Versorgung sowie die Auswechslungen notwendig. Zudem wurde die elektronische Lizenzierung in die Reglemente aufgenommen und eine neue Vorgabe zur Veröffentlichung von Finanzinformationen abgesegnet. Schliesslich wurde die Digitalisierung der Qualifikationsgesuche neu in den Reglementen verankert.

Im Rahmen der Wahlen bestätigten die Klubvertreter den Präsidenten Heinrich Schifferle und die acht bestehenden Komiteemitglieder für ein weiteres Jahr im Amt. Vizepräsident Jean-François Collet wurde zudem zum Kandidaten der SFL für die Nachfolge von Peter Gilliéron im Amt des Zentralpräsidenten des SFV bestimmt. An der Wahl im Mai 2019 wählten die Delegierten seinen Westschweizer Kontrahenten Dominique Blanc zum Präsidenten.

Ausserordentliche GV vom 28. Mai 2019
Nebst der Diskussion der UEFA-Reformvorschläge für die Klubwettbewerbe stimmen die Klubvertreter einer Änderung am Reglement über das Disziplinarverfahren zu. So können ab der Saison 2019/20 auch gegenüber sämtlichen Teamoffiziellen (Trainer und Staff in der technischen Zone) Gelbe und Rote Karten ausgesprochen werden (gleiche Praxis für Sperren wie bei Spielern). Für die disziplinarische Beurteilung von Spielern und Teamoffiziellen wird künftig einheitlich der Disziplinarrichter im Spielbetriebswesen zuständig sein. Im Reglement für die Qualifikation der SFL-Spieler konnten aufgrund der Einführung der digitalisierten Qualifikation über clubcorner.ch die Verfahrensabläufe gestrafft werden und es wurden sprachliche Anpassungen zur Bewirtschaftung der Kontingentslisten vorgenommen.

 

Die Geschäftsleitung
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