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YB auch in der Corona-Saison unaufhaltsam

Branchen-Primus YB liess sich in der Raiffeisen Super League Saison 2019/20 weder vom überraschenden FC St. Gallen noch von der viermonatigen Corona-Pause aufhalten. Auf der anderen Seite der Tabelle mussten der FC Thun und Xamax den Gang in die Challenge antreten.

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Das war die Saison 2019/20 in der Raiffeisen Super League
Schlussklassement Raiffeisen Super League 2019/20
PKT SP S U V + U
1 76 36 23 7 6 80 41 +39
2 68 36 21 5 10 79 56 +23
3 62 36 18 8 10 74 38 +36
4 49 36 12 13 11 57 48 +9
5 47 36 11 14 11 46 46 0
6 46 36 13 7 16 42 50 -8
7 43 36 12 7 17 45 72 -27
8 39 36 10 9 17 40 55 -15
9 38 36 10 8 18 45 67 -22
10 27 36 5 12 19 33 68 -35

YB krönt sich zum «Geister-Meister»

Obwohl der BSC Young Boys im Sommer 2019 wichtige Teamstützen verloren und in der ersten Saisonhälfte mit zahlreichen Verletzungssorgen zu kämpfen hatte, wurde er seinem Renommee als momentan bester Klub im Schweizer Fussball gerecht. Am vorletzten Spieltag feierten die Berner im Walliser Tourbillon den 14. Meistertitel der Vereinsgeschichte. Darauf liess YB mit dem Sieg im Cupfinal gegen den FC Basel 1893 das Double folgen.

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YB holt sich den 14. Meistertitel der Klubgeschichte

Auch von der unfreiwilligen, viermonatigen Corona-Pause liess sich Gelb-Schwarz nicht aufhalten – im Gegenteil. Nach der Wiederaufnahme spielte YB den Vorteil des breitbesetzten Kaders aus, entriss dem überraschend starken FC St.Gallen 1879 die Tabellenspitze und gab sie nicht mehr her. Die Basis für den dritten Meistertitel in Serie legten die Young Boys mit ihrer Heimstärke und ihrem Topskorer. Sie blieben zu Hause unbesiegt und holten zwei Drittel der total 76 Punkte im Wankdorf. 32 der 80 erzielten Tore steuerte der prägende Mann der Saison 2019/20 bei: Jean-Pierre Nsame. Der Franzose stellte damit einen neuen Torrekord in der SFL-Ära auf und löste seinen Landsmann Guillaume Hoarau als Berner Torgarant ab. Letzterer nahm zum Saisonende ebenso Abschied von YB wie Torwart-Legende Marco Wölfli, der seine Karriere dank des Doublegewinns auf dem Höhepunkt beendete.

Nach «Sofa-Meister» in der letzten Saison hatten die Fans auch für diesen Titel den passenden Namen: «Geister-Meister».
Mit Guillaume Hoarau und Marco Wölfli nahm YB von zwei Legenden der Klubgeschichte Abschied.
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Raiffeisen Super League Top Scorer: Jean-Pierre Nsame

Der FCSG begeistert die Ostschweiz

Für das sportliche Highlight der Saison 2019/20 sorgte aber zweifelsohne der FC St.Gallen 1879. Das Team von Peter Zeidler weckte mit seinem unbeschwerten, offensiven Fussball Erinnerungen an die legendäre Meistermannschaft aus dem Jahr 2000 unter Trainer Marcel Koller. Jörg Stiel, Marc Zellweger, Marco Zwyssig, Sascha Müller oder Charles Amoah lauteten einige Namen der damaligen Helden. Nun hiessen sie Lawrence Ati-Zigi, Silvan Hefti, Ermedin Demirović, Lukas Görtler oder Cedric Itten.

Die junge Mannschaft des FCSG bewies Teamgeist und wuchs immer wieder über sich hinaus.

Dank eines Auswärtssiegs beim FC Basel 1893 kletterten die St.Galler in der 20. Runde an YB vorbei an die Tabellenspitze. Danach lieferten sie sich mit dem amtierenden Meister ein packendes Titelrennen, das beinahe in einer Finalissima endete. Nach einer Niederlage beim FC Zürich drei Runden vor Schluss mussten sie die Berner jedoch ziehen lassen. Obwohl es schliesslich nicht zum Titel reichte, entfachte der FCSG in der Ostschweiz eine grün-weisse Euphorie, die den Schweizer Klubfussball bereichert hat. Sportchef Alain Sutter und Präsident Matthias Hüppi ist es gelungen, auf Anhieb eine sportliche Erfolgsgeschichte zu schreiben.

Die Baumeister des St.Galler Höhenflugs: Sportchef Alain Sutter, Trainer Peter Zeidler und Präsident Matthias Hüppi (v.l.n.r.).
Der kybunpark in St.Gallen wurde von einer grün-weissen Welle der Euphorie erfasst.

Servette etabliert sich auf Anhieb

Sechs Jahre nach dem Abstieg kehrte der Servette FC in die Raiffeisen Super League (RSL) zurück. Das Prädikat des Aufsteigers streiften die «Grenats» jedoch rasch ab. Ab Saisonbeginn gehörten sie dem Mittelfeld der Rangliste an und setzten sich zum Start der zweiten Saisonhälfte auf den vierten Rang, den sie bis am Ende nicht mehr hergaben. Damit marschierte die Equipe von Trainer Alain Geiger aus der Brack.ch Challenge League (BCL) direkt in die Qualifikation für die UEFA Europa League.

Die «Grenats» kehrten in eindrücklicher Manier zurück in der Raiffeisen Super League.
Dirigierte den Servette FC bis in den Europacup: Trainer Alain Geiger.

Xamax und Thun verabschieden sich

Neuchâtel Xamax FCS verdaute die Corona-Pause am schlechtesten von allen RSL-Klubs. Die Neuenburger gewannen nur 2 der restlichen 13 Spiele und konnten sich ab dem 27. Spieltag nicht mehr von der roten Laterne trennen. Mit 11 Punkten Rückstand auf den Barrage-Platz stieg Xamax in die BCL ab.

Xamax und sein Topskorer Raphael Nuzzolo mussten sich aus der obersten Spielklasse verabschieden.
Bittere Enttäuschung nach der Barrage gegen Vaduz: Der FC Thun verpasst den Klassenerhalt.

Den eher umgekehrten Weg schien der FC Thun zu nehmen. Nachdem die Oberländer 18 Spieltage lang am Tabellenende lagen, setzten sie nach der Corona-Pause zu einem Steigerungslauf an. Thun gewann 5 der 13 ausstehenden Partien und sammelte dabei 19 Punkte, wurde aber am letzten Spieltag vom FC Sion noch auf den Barrage-Platz verdrängt. Aufgrund der gezeigten Leistungen ging die Mannschaft guten Mutes in die Barrage gegen den FC Vaduz. Die 0:2-Niederlage in Liechtenstein im Hinspiel konnten sie jedoch zu Hause nicht mehr wettmachen (4:3). Der FC Thun verabschiedete sich somit nach zehn Saisons in der RSL von der höchsten Schweizer Fussballbühne. In dieser Dekade konnte der Klub mit seiner Bodenständigkeit und seiner jederzeit soliden Arbeit viele Sympathien gewinnen.

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