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Finanzieller Lagebericht der SFL für die Saison 2024/25

Die ordentliche Betriebsrechnung der SFL für die Saison 2024/25 schliesst bei einem Umsatz von CHF 40.5 Mio. mit einem Ergebnis von CHF 5'000 ab. Aus finanzieller Sicht kann das abgeschlossene Geschäftsjahr als sehr erfolgreich bezeichnet werden, insbesondere angesichts der deutlich höheren Ausschüttungen an die Klubs, die überwiegend auf einmaligen Sondereffekten basieren. Mit der neuen Rechteperiode ab 2025/26 ändern sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen grundlegend, was angepasste Erwartungen für die kommenden Jahre erfordert.

Oliver Wirz
Oliver Wirz
COO/CFO

Ertragslage

Die Einnahmen aus den TV- und Marketingrechten bilden mit CHF 38.6 Mio. das finanzielle Rückgrat der SFL. Die Budgetübererfüllung ist auf einmalige Urheberrechtseffekte durch den Abschluss der Zentralvermarktungs-Rechteperiode und den ausserordentlich frühzeitig aufgehobenen Fast-Betting-Data-Vertrag zurückzuführen (CHF 1.6 Mio.).

Weiter dazu beigetragen haben die um CHF 0.5 Mio. höher als budgetierten Bussenerträge. Zusammen mit höheren Kostenbeiträgen und administrativen Abgaben tragen sie wesentlich zur positiven Ertragsentwicklung bei. Insgesamt resultieren Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen von CHF 40.5 Mio., womit das Budget um CHF 2.2 Mio. übertroffen wurde.

Ausgabendisziplin

Bei den Aufwandpositionen konnten in fast allen Bereichen Einsparungen gegenüber dem Budget realisiert werden. Der Gesamtbetriebsaufwand liegt mit CHF 33.1 Mio. um CHF 0.6 Mio. unter dem Budget, was eine konsequente Kostendisziplin widerspiegelt.

Die Bereiche Digital, Technology & Broadcasting (CHF − 0.3 Mio.), Marketing (CHF − 0.1 Mio.) sowie Kommissionen und Konferenzen (CHF − 0.1 Mio.) weisen die grössten Einsparungen auf. Der Personalaufwand liegt mit CHF 3.0 Mio. ebenfalls leicht unter Budget, was die kostenbewusste Führung unterstreicht.

Auch die Ausgaben für Schiedsrichter, VAR und Spieldaten sind mit insgesamt CHF 3.9 Mio. unter dem Budget geblieben, wobei gleichzeitig Optimierungen im Spielbetrieb vorgenommen werden konnten.

Finanzielle Lage und Ausschüttungen

Die finanzielle Lage der SFL bleibt stabil. Die Vergütungen gemäss Beschluss des Komitees aus der ordentlichen Betriebsrechnung belaufen sich auf CHF 3.5 Mio., was CHF 3.0 Mio. über dem Budget liegt. Diese ausserordentlich hohe Ausschüttung ist primär auf einmalige Urheberrechtseffekte (CHF 1.6 Mio.) zurückzuführen. Diese entstanden durch den Abschluss der Zentralvermarktungs-Rechteperiode mit einem höheren Revenue Share als budgetiert sowie durch den vorzeitig aufgehobenen Fast-Betting-Data- Vertrag. Ab 2025/26 wird die SFL die Rechte selbst vermarkten. Weitere Faktoren waren Minderaufwendungen durch kostenbewusste Führung und planmässige Projektverschiebungen.

Zusätzlich wird aus dem Nationalmannschaftsfonds ein Überschuss von CHF 2.9 Mio. (CHF 2.1 Mio. über Budget) an die Klubs ausgeschüttet, zweckgebunden für Nachwuchsprojekte. Diese ausserordentlich hohe Summe resultiert insbesondere aus nicht budgetierten Einnahmen der EURO 2024 in Höhe von CHF 1.8 Mio. Das Eigenkapital der SFL bleibt mit CHF 659'377 (Vorjahr: CHF 654'377) nahezu unverändert.

Nachwuchsförderung

In der ausserordentlichen Betriebsrechnung wurden für die Saison 2024/25 insgesamt CHF 7.0 Mio. für Nachwuchs-Entschädigungen eingesetzt. Diese Mittel verteilen sich auf die drei Fördergefässe Labelentschädigungen «Partnerschaften» (CHF 4.1 Mio.), Footeco (CHF 1.4 Mio.) und Nachwuchs-Trophy (CHF 1.5 Mio.). Diese umfangreiche Förderung ist nur dank ausserordentlichen Beiträgen der Stiftung Sportförderung Schweiz im Umfang von CHF 3.5 Mio. möglich. Die Stiftung bleibt damit ein unverzichtbarer Partner bei der Unterstützung des Schweizer Fussballnachwuchses.

Die Einnahmen aus der UEFA-Solidarität belaufen sich auf CHF 13.8 Mio., was einer erheblichen Steigerung gegenüber dem Vorjahr (CHF 10.6 Mio.) entspricht. Diese Zunahme resultiert aus der Umstellung des Auszahlungsmechanismus der UEFA, wodurch Zahlungen aus zwei Saisons (2023/24 und 2024/25) kumuliert wurden, sowie einer deutlichen Erhöhung der Beiträge. Die Solidaritätszahlungen kommen direkt den Klubs zugute, die nicht an einer Ligaphase eines europäischen Wettbewerbs teilnehmen, und stellen damit einen wichtigen Ausgleichsmechanismus innerhalb der SFL dar. Die Höhe dieser Zahlungen bleibt weiterhin vom Erfolg der Schweizer Klubs in den europäischen Klubwettbewerben abhängig.

Ausblick

Für die Saison 2025/26 ist ein ausgeglichenes Ergebnis bei einem Aufwand und Ertrag von CHF 34.8 Mio. budgetiert. Mit der neuen Rechteperiode ändern sich die Rahmenbedingungen grundlegend, wodurch die Einnahmen aus der Verwertung der Medien- und Marketingrechte gemäss aktueller Vertragslage zurückgehen werden.

Die Erlöse aus Urheberrechten (TV & Marketing) sind mit CHF 33.4 Mio. budgetiert, während die Entschädigungen aus Urheberrechten an die Klubs mit CHF 21.0 Mio. veranschlagt sind. Die Ausgaben für Schiedsrichter/ VAR werden durch eine Erhöhung der Match-Entschädigungen leicht ansteigen (CHF 4.2 Mio.).

Die langfristige finanzielle Stabilität der SFL und ihrer Klubs bleibt ein zentrales Anliegen. Die SFL hat während der Saison 2024/25 eine mehrjährige Finanzplanung entwickelt und mit konkreten Massnahmen versehen, darunter die Anpassung des Auszahlungsschlüssels 2025+. Parallel dazu wird ein konkretes KPI-Reporting zur Umsetzung der SFL-Strategie 2023–2027 als Steuerungselement genutzt, welches dem Komitee eine objektive Beurteilung der Fortschritte in allen strategischen Handlungsfeldern ermöglicht.

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