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Nach 8 Jahren: Shaqiri schiesst den FC Basel zurück an die Spitze

Die Saison 2024/25 der Credit Suisse Super League bot Spannung bis tief in den Frühling – ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das lange offenblieb. Am Ende feierte der FC Basel 1893 ein eindrucksvolles Comeback an der Spitze des Schweizer Fussballs. Am anderen Ende der Tabelle endete die Reise von Yverdon Sport FC in der höchsten Spielklasse nach zwei Jahren mit dem Abstieg.

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Credit Suisse Super League Saison 2024/25: Facts & Figures
Schlussklassement Credit Suisse Super League 2024/25
Championship Group PKT SP S U V + U
1 73 38 22 7 9 91 43 +48
2 63 38 17 12 9 64 55 +9
3 61 38 17 10 11 60 49 +11
4 54 38 15 9 14 55 58 -3
5 53 38 14 11 13 62 54 +8
6 52 38 14 10 14 66 64 +2
Relegation Group
7 53 38 15 8 15 56 57 -1
8 52 38 13 13 12 52 53 -1
9 44 38 11 11 16 47 57 -10
10 40 38 11 7 20 43 68 -25
11 39 38 9 12 17 43 53 -10
12 39 38 9 12 17 40 68 -28

Basel kehrt zum Feiern zurück

Acht lange Jahre mussten die Fans am Rheinknie auf diesen Moment warten. Doch am 24. Mai 2025 war es endlich so weit: Im ausverkauften St. Jakob-Park stemmte Captain Xherdan Shaqiri zum 21. Mal in der Klubgeschichte den Meisterpokal in die Höhe. Mit einem überzeugenden 4:0-Sieg im letzten Heimspiel gegen den FC Luzern setzte der FC Basel den Schlusspunkt unter eine bemerkenswerte Saison – und beendete die Spielzeit mit komfortablen zehn Punkten Vorsprung auf Verfolger Servette.

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Credit Suisse Super League Champion 2024/25: FC Basel

Was wie eine klare Angelegenheit wirkt, war in Wahrheit ein für lange Zeit offenes Meisterrennen. Nach dem 25. Spieltag führten Basel, Lugano, Luzern und Servette die Tabelle punktgleich an – ein Sinnbild für die aussergewöhnliche Ausgeglichenheit dieser Saison. Und nach 30 von 38 Runden trennten die Basler und ihren ersten Verfolger lediglich ein Punkt. Gleich sechs Teams lagen innerhalb von sechs Zählern. Es war schliesslich der FC Basel, der zum entscheidenden Schlussspurt ansetzte. Die Mannschaft von Trainer Fabio Celestini gewann sieben ihrer letzten acht Partien mit einer Tordifferenz von 30:11 – eine beeindruckende Serie, die ihr den verdienten Titel des Schweizermeisters 2024/25 einbrachte.

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Der Meisterpokal ist zurück in Basel.

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FCB-Trainer Fabio Celestini führte sein Team zum Double.

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Ein FCB-Urgestein trat ab: Taulant Xhaka verabschiedet sich von den Basler Fans.

Ein Name stach in dieser Saison besonders heraus: Xherdan Shaqiri. Kurz vor Transferschluss im Sommer kehrte der 32-Jährige von Chicago Fire aus der amerikanischen MLS zu seinem Stammverein zurück – und übernahm auf Anhieb eine zentrale Rolle. Mit 18 Treffern sicherte sich der Offensivkünstler nicht nur die Torjägerkrone, sondern bereitete mit 21 Assists auch die meisten Tore der Liga vor. Mit dem Sieg im Cupfinal gegen den FC Biel-Bienne 1896 durfte «Shaq» sogleich einen zweiten Pokal stemmen und setzte damit einer Traumsaison die Krone auf. 

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Credit Suisse Super League Top Scorer 2024/25: Xherdan Shaqiri

Ein zweiter Name prägte die Basler Saison auf ganz andere Weise: Taulant Xhaka. Nach 407 nationalen und internationalen Ernstkämpfen für die 1. Mannschaft des FCB beendete der Mittelfeldspieler seine Karriere. Bereits mit zwölf Jahren war er in die Nachwuchsabteilung des Vereins eingetreten, durchlief sämtliche Juniorenteams und blieb – mit Ausnahme einer 18-monatigen Leihe zu GC – während seiner gesamten Profikarriere dem FC Basel treu. Zum Abschied wurde der 33-Jährige von der Muttenzerkurve würdig verabschiedet.

Servette bestätigt seine Rolle als Spitzenteam

Bis zum Beginn der Championship Group nach 33 Spieltagen durften sich auch der Servette FC und der BSC Young Boys noch Hoffnungen auf den Titel machen. Vor allem die Genfer überzeugten mit Konstanz und hielten sich über weite Strecken der Saison in der Spitzengruppe – zwischenzeitlich sogar an der Tabellenspitze.

Dereck Kutesa (auf dem Bild rechts) schoss Servette mit 15 Toren in die Qualifikation zur UEFA Champions League.

Ein Dämpfer folgte jedoch am 34. Spieltag: Die deutliche 1:5-Niederlage auswärts gegen Leader Basel bedeutete einen Rückstand von neun Punkten – der Traum vom Meistertitel war damit praktisch vorbei. Das Team von Trainer Thomas Häberli zeigte aber Charakter und sicherte sich am Ende den zweiten Platz – und damit die Chance auf Champions-League-Fussball in der neuen Saison.

YB in ungewohnten Regionen

Dass der BSC Young Boys die Saison auf Rang 3 abschliessen würde, war zu Beginn kaum absehbar – und kam letztlich fast schon überraschend. Der Titelverteidiger bekundete lange Zeit grosse Mühe, rutschte nach neun Spieltagen gar ans Tabellenende. Die sportliche Talfahrt hatte Folgen: Patrick Rahmen, erst im Sommer als neuer Trainer vorgestellt, wurde freigestellt. Übergangsweise übernahm erneut Joël Magnin die Rolle an der Seitenlinie, bevor in der Winterpause Giorgio Contini das Traineramt übernahm.

Eine schwierige Saison für YB: Patrick Rahmen und Captain Loris Benito.

Auch unter Contini mussten die Berner um die Qualifikation für die Championship Group zittern. Dank eines Zwischensprints mit vier Siegen in Folge zwischen den Spieltagen 27 und 30 schafften sie aber den Sprung über den Strich und lagen gar nur noch drei Punkte hinter Tabellenführer Basel. Doch die Aufholjagd flachte ab: In den letzten acht Runden holten die Berner lediglich zwölf Punkte – zu wenig, um ernsthaft in den Titelkampf einzugreifen. Immerhin: Der Schlussrang auf dem Podest und der Cupsieg des FC Basel sorgten dafür, dass sich YB über die Qualifikation für eine europäische Ligaphase freuen durfte.

Jubel in Winterthur und Zürich – Trauer in Yverdon 

Die obere Tabellenhälfte komplettierten der FC Luzern, der FC Lugano und der FC Lausanne-Sport. Während Luzern und Lugano im Saisonverlauf punktuell in den Titelkampf eingreifen konnten, überzeugte Lausanne mit Stabilität und feierte mit dem Einzug in die Championship Group einen grossen Erfolg.

Lausanne schaffte den Sprung die Championship Group: Aliou Balde (links) und Kaly Sene (rechts) freuen sich über ein Tor. 

Für den FC St.Gallen 1879 und den FC Zürich bedeutete der Gang in die Relegation Group dagegen eine Enttäuschung. Beide Teams starteten mit grösseren Ambitionen in die Saison, waren aber auch zu keiner Zeit ernsthaft vom Abstieg bedroht. 

Anders sah es für die vier Teams am Tabellenende aus: Der FC Sion, der FC Winterthur, der Grasshopper Club Zürich und Yverdon Sport FC lieferten sich einen dramatischen Kampf um den Klassenerhalt, abwechselnd in direkten Begegnungen und in Fernduellen. Die Walliser retteten sich dank zwei Siegen und zwei Unentschieden aus vier Spielen in der zweitletzten Runde ans sichere Ufer. Vor dem letzten Spieltag waren schliesslich Winterthur, GC und Yverdon nur durch einen Punkt getrennt. Alle drei Mannschaften konnten ihre jeweiligen Partien gewinnen – doch für Yverdon reichte es dennoch nicht. Punktgleich mit GC, aber mit der schlechteren Tordifferenz, beendeten die Waadtländer die Saison auf dem letzten Platz und mussten nach zwei Saisons in der höchsten Liga den Gang in die dieci Challenge League antreten.

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Uli Forte (links) und Winterthur (rechts: Loïc Lüthi) schafften erneut den Klassenerhalt.

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Freude beim GC: Amir Abrashi (vorne) und sein Team jubeln über den Klassenerhalt nach der Barrage gegen Aarau.

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Kein Happy-End in Yverdon: Die Waadtländer stiegen aufgrund der schlechteren Tordifferenz ab.

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Nach 709 Spielen als Profi und 480 Einsätzen in der Super League war für den Rekordspieler Schluss: Fabian Frei wird von Mike Keller (Präsident FC Winterthur, links) und Oliver Kaiser (Sportchef FC Winterthur) geehrt.

GC hingegen musste in der Barrage um den Ligaerhalt weiterzittern. Dort setzte sich der Rekordmeister mit einem Gesamtscore von 4:1 gegen den unterklassigen FC Aarau durch und sicherte sich damit den Verbleib in der Super League. Auch der FC Winterthur bleibt dem Oberhaus erhalten – zum dritten Mal in Folge gelang dem Team von Uli Forte der Klassenerhalt. Besonders emotional: der Abschied von Routinier und SFL-Rekordspieler Fabian Frei, der seine Karriere nach dem geschafften Ligaerhalt und seinem 480. Einsatz in der Super League beendete.

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Xherdan Shaqiri
Torschützenkönig
Goals
18
Rilind Nivokazi
Warren Caddy
Torschützenkönige
Goals
18
Parfait Coulibaly
Reto Ziegler
Jüngster / ältester Spieler
Age difference
24
Niklas Steffen
Beste Abwehrquote
Save percentage
76.4%
Nikola Gjorgjev
Meiste Pässe gegnerische Hälfte
Passes
1033
Dereck Kutesa
Meiste Torschüsse
Shots
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