
Das Berner Oberland ist schön und zurück in der Super League
Nach fünf Jahren in der Zweitklassigkeit kehrt der FC Thun in die Super League zurück. Die Berner Oberländer zeigten sich über die gesamte Saison hinweg als das stabilste und konstanteste Team der dieci Challenge League. Der FC Aarau hielt lange dagegen, musste sich am Ende aber mit der Barrage begnügen – und scheiterte dort am Grasshopper Club Zürich. Am Tabellenende musste der FC Schaffhausen nach einer enttäuschenden Saison den bitteren Gang in die Promotion League antreten.
PKT | SP | S | U | V | + | – | U | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1 |
FC Thun Berner Oberland
|
72 | 36 | 21 | 9 | 6 | 70 | 39 | +31 |
2 |
FC Aarau
|
61 | 36 | 16 | 13 | 7 | 63 | 45 | +18 |
3 |
Etoile Carouge FC
|
54 | 36 | 15 | 9 | 12 | 58 | 47 | +11 |
4 |
FC Stade Lausanne-Ouchy
|
53 | 36 | 14 | 11 | 11 | 54 | 43 | +11 |
5 |
FC Wil 1900
|
53 | 36 | 14 | 11 | 11 | 60 | 55 | +5 |
6 |
FC Vaduz
|
51 | 36 | 13 | 12 | 11 | 48 | 49 | -1 |
7 |
AC Bellinzona
|
44 | 36 | 11 | 11 | 14 | 46 | 59 | -13 |
8 |
Neuchâtel Xamax FCS
|
41 | 36 | 12 | 5 | 19 | 57 | 65 | -8 |
9 |
FC Stade Nyonnais
|
36 | 36 | 10 | 6 | 20 | 44 | 69 | -25 |
10 |
FC Schaffhausen
|
25 | 36 | 7 | 7 | 22 | 40 | 69 | -29 |
1 Promotion 3 Punkte Abzug gegen den FC Schaffhausen wegen Verstoss gegen Lizenzreglement |
Aufstieg heisst FC Thun
Es war der Moment, auf den die Fans im Berner Oberland fünf Jahre lang gewartet hatten: Am 32. Spieltag besiegelte der FC Thun mit einem 2:1-Heimsieg über den direkten Konkurrenten FC Aarau die Rückkehr in die höchste Schweizer Spielklasse – und entfachte damit eine rot-weisse Euphorie in der Stockhorn Arena.
Eine besonders schöne Geschichte schrieb dabei Ethan Meichtry: Das 19-jährige Thuner Eigengewächs wurde in der 76. Minute eingewechselt und erzielte nur vier Minuten später mit einem sehenswerten Schlenzer das entscheidende Tor gegen Aarau. Das Team von Mauro Lustrinelli überzeugte nicht nur mit mannschaftlicher Geschlossenheit, sondern auch in Zahlen: 72 von 108 möglichen Punkten, ligaweit die meisten erzielten Tore (70) und die wenigsten Gegentreffer (39) sicherten den Thunern den Meisterpokal der dieci Challenge League und die grosse Vorfreude auf Super-League-Fussball in der Saison 2025/26.
Aarauer Unentschieden-Serie beendet die Hoffnungen
Lange Zeit sah es so aus, als könnte der FC Aarau den langersehnten Sprung zurück in die Super League schaffen – zehn Runden vor Schluss lagen die Aargauer an der Tabellenspitze. Sechs Unentschieden in Folge mit späten Gegentoren – vom 26. bis zum 31. Spieltag – warfen die Aarauer aber im Aufstiegsrennen empfindlich zurück – und die Niederlage am 32. Spieltag in Thun besiegelte den Gang in die Barrage.
Dort wartete mit dem Grasshopper Club Zürich ein unbequemer Gegner. Das Hinspiel, ausgetragen in Lugano wegen eines Konzerts im Letzigrund, endete mit einem ernüchternden 0:4. Auch der 1:0-Heimsieg im Rückspiel konnte das Blatt nicht mehr wenden. Aarau verpasste den Aufstieg – ein bitteres Ende einer starken Saison, in der sich der FCA dennoch als Spitzenteam der Liga etablieren konnte.
Aufsteiger Etoile Carouge überrascht
Den Titel der Überraschungsmannschaft sicherte sich in dieser Saison Etoile Carouge FC. Der Aufsteiger aus Genf startete fulminant in sein erstes Jahr in der dieci Challenge League und setzte mit fünf Siegen aus den ersten acht Partien ein starkes Ausrufezeichen. Zwischenzeitlich grüsste Carouge sogar von der Tabellenspitze.
Bis kurz vor Schluss mischte das Team von Trainer Adrian Ursea im Rennen um die vorderen Plätze mit. Erst eine Schwächephase mit nur drei Punkten in den letzten sechs Runden liess die überraschenden Aufstiegsträume platzen. Dennoch: Platz 3 mit sieben Punkten Rückstand auf den Barrage-Rang ist ein Versprechen für die Zukunft.
Treffsicher: Warren Caddy und Rilind Nivokazi
Der Madegasse Warren Caddy (FC Stade-Lausanne-Ouchy) und der Kosovare Rilind Nivokazi (AC Bellinzona) teilten sich mit je 18 Toren den Titel als Torschützenkönige. Als bester Vorlagengeber zeichnete sich der Nordmazedonier Nikola Gjorgjev (FC Aarau) aus.
Für den FC Schaffhausen endete die Saison nach zwölf Jahren in der SFL mit einem bitteren Kapitel Vereinsgeschichte: dem Abstieg in die Promotion League. Die Munotstädter mit Trainer Hakan Yakin verloren früh den Anschluss ans Tabellenmittelfeld und konnten sich nicht mehr retten. Hinzu kam ein Punktabzug von drei Zählern wegen eines Verstosses gegen das Lizenzreglement. Am Ende standen acht Punkte Rückstand auf den FC Stade Nyonnais zu Buche.